15.000 hm / 220 km / 7 Tage – Pyrenees Stage Run 2023 (41h 54 min)

220 km 15 000 hm wunderschöne Pyrenäengipfel und Naturparks, nach einigen Jahren Pause,
wegen diesen ganzen Umständen auf unserer Welt, entschlossen wir uns den PSR 2023 als Team gemeinsam zu starten und dafür zu trainieren!

Auch um zu Helfen für todkranke Kinder:

Guter Zweck hier

Unser Sponsor:

OHAFF Sport und Lifestyle GmbH übernahm die kompletten Startgebühren, stattete uns mit Klamotten aus, übernahm zusätzlich auch Verpflegung, Fahrtkosten und Support.

Unser Auftrag: die 15 000 hm für Strahlemännchen laufen und finishen!

Die Vorbereitung:

Die Vorfreude war riesig, wir machten 3 Berg-Trainings-Camps in Italien, denn hier kenne ich mich richtig gut aus und es gibt die perfekten Bedingungen für solch ein Training. Wir hatten super viel Spaß, trainierten hart, auch entspannt, mit/ohne Schnee und vielen Abenteuern. Doch immer wieder mussten wir ja Arbeiten und alleine trainieren. Das Bergtraining war trotzdem eine super Grundlage und als Trainerin weiß ich wie ich auch ohne Berge mein Trainingszustand in Form halte. Anfang Juli wollten wir unsere Form testen, hatten im Rosengarten Tiers einen Wettkampf. Mein körperlicher Zustand signalisierte aber Überarbeitung und ich machte ein entspanntes Trainingswochenende daraus – Uwe ging es ähnlich und so konnten wir die traumhafte Gegend erkunden. Eine sehr weise Entscheidung. ARBEIT, ALLTAG, FAMILIE, TRAINING unter einen HUT zu bekommen ist nicht einfach, das weiß jeder Leistungssportler. Plötzlich noch ein Auftrag, ganz spontan durfte ich einen Laufkollegen fit machen für den Transalpin Run! Diese 4,5 Tage Trainingscamp in den Bergen Italiens war ein super Erfolg, ich hängte für mich noch einige Trainingseinheiten dran und NUN WAR ICH TOPFIT FÜR DEN PSR 2023!

Der Wettkampf PSR 2023 / 7 Tage, 220 km, 15 00 hm: 

Start 27 km 2400+ 1350-

Ich war mega aufgeregt, gut vorbereitet und wußte ich werde es schaffen, aber trotzdem setzte ich mich zu sehr unter Druck und startete zu schnell. Nach 9 km schon in der 1. Etappe bekam ich heftige Wadenkrämpfe – so ein Mist, immer wieder machte ich meine Übungen dagegen und mein Teampartner Uwe unterstützte mich voll und ganz, Teamarbeit pur. So schleppte ich mich durch und wir kamen nach 5:06 h ins Ziel, glücklich ;)!

Abends wurde ich von meinem Mann (er ist Sportmediziner) ausgiebig behandelt, er stellte einen Muskelfaserriss in der linken Wade fest. So ein Mist, ich lerne mal wieder daraus: „Höre auf deinen Körper, starte nicht zu schnell!“

2. Etappe 35 km 1700+ 2000-

Schnell noch die Wade tapen, Kompressionssocken besorgen… ab geht es auf den Trail. Es war eher hügelig als bergig und die Strecke zog sich wie Kaugummi, für uns beide eine große mentale Herausforderung. Meine Wade hält, zwickt nur beim Runterlaufen. Wir pushen uns gegenseitig immer wieder und landen nach 5 h 39 min endlich im Ziel! Irgendwie genervt aber glücklich!

3. Etappe 39 km 2200+ 2400- 

Los gehts … wir freuen uns auf eine schöne abwechslungsreiche Etappe und dann passiert es … Uwe kann irgendwie nicht gut atmen und wird extrem langsam, irgendetwas stimmt nicht … eigentlich bin ich die „Langsame“ bergauf von uns beiden! Hitze? Zu wenig getrunken??? Komisch??? Etwas Essen … alles hilft nicht, ihm ist schlecht und er quält sich! Ab jetzt muss ich vorlaufen und er klebt sich hintenran… durchhalten, kämpfen, wir werden oft überholt und sind sehr langsam. Wirklich Wahnsinn was er dort leistet! Er gibt nicht auf, schlägt sich durch und im Ziel angekommen, man sieht es ihm an, kommen sofort die Sanitäter und fragen was los ist. Versorgen ihn notdürftig. Er will nur noch ins Bett!

Schüttelfrost und eine lange Nacht folgen, er konnte nichts essen oder trinken. Es nützt nichts, Uwe ist krank und muss abbrechen! Das ist wirklich hart, unser Training fast ein ganzes Jahr gemeinsam für dieses Event und jetzt so etwas – wir sind aus der Wertung, das wars!!! Schlimmer, ich habe keinen Partner mehr und kann ihm nicht einmal helfen.

4. Etappe 20km 1900+ 1700-

Ich fühle mich einsam ohne meinen Teampartner und bin jetzt für Strahlemännchen die 15.000 hm zu Ende gelaufen. Es fühlte sich leer an, ich durfte nicht alleine unterwegs sein, aus Sicherheitsgründen. Uwe und ich waren ein eingespieltes Team. Irgendwann hängte ich mich an die deutsche Truppe bekam Unterhaltung, so ging die Zeit rum. Bergab war ich doch schneller und hatte Spaß, plötzlich war ich alleine… ich wartete!!! Ein lieber Vater mit seiner Tochter „nahm mich im Team auf“, wir liefen fast gemeinsam nach 3:56 h ins Ziel und mir ging es gut!

Am Ende des Tages stellt sich raus, dass 9 Teams schon Incomplete waren…

Uwe überlegte vielleicht doch zu starten, die nächste Etappe war aber die längste und härteste von allen, er hatte kaum gegessen und die Vernunft siegte. Es ist gefährlich mit einem Virus im Körper zu starten und das bei dem Wetter und der Strecke! Er fuhr nach Hause – es war für alle BITTER und tut uns sehr leid!!!

5. Etappe 40 km 2700+ 2900-

EINE LANGE HARTE ETAPPE wird das heute! Ich starte und weiß mein Teampartner ist weg wenn ich komme, das finde ich alles ziemlich doof. Aber es ist besser für alle, also ziehe ich das jetzt durch (noch 3 Tage). Mir ist etwas mulmig … hoffentlich bin ich gesund? Ich fühle immer wieder in mich rein, es passt, Luft ist genug da und Energie auch. Ich laufe mit einem guten Team zusammen, alles passt … es macht unheimlich Spaß, ich denke immer an „Strahlemännchen“…

Nach 7:54 h laufe ich ins Ziel – jippie geschafft, das war HART! Im Ziel mein Mann und Conny immer da! immer dabei! immer am Start! 😉 und am Ziel … 

6.+7. Etappe 27 km 1900+ 2000-, 4:38 h / 35km 2300+ 2000-, 6:52 h 

Auch diese beiden Etappen bin ich für „Strahlemännchen“ gelaufen!!! Es wurde auch fleißig gespendet! Herzlichen Dank dafür!

Ich habe oft meinen Schweinehund besiegt, ich habe mental gekämpft und körperlich durchgehalten. Ich habe die Landschaft genossen und mich bedankt für ihre Schönheit! Die Begegnungen waren wundervoll und bewundernswert! Die Fotografen und Helfer haben meinen allergrößten Respekt. Conny von Ohaff und mein Mann haben mich besonders gut unterstützt und alles etwas erleichtert! Ich konnte mich so auf das wesentliche: den Lauf! konzentrieren.

Jodie und Tomas haben hier was ganz besonderes geschaffen!!! Herzlichen Dank!